Was ist TRE – Tension and Trauma Releasing Exercises®?
TRE steht für „Tension and Trauma Releasing Exercises“, oder Übungen zum Loslassen von Anspannungen und Traumata.
Tension and Trauma Releasing Exercises sind ganz einfach zu erlernende Übungen, die es unserem Körper und leicht machen, sich an sein natürliches, automatisches Zittern zurück zu erinnern. Dieses Zittern braucht unser Körper, um Anspannungen loszulassen und zu einem natürlichen inneren Gleichgewicht zurückzukehren.
Wofür ist TRE gut?
Hinter vielen verschiedenen Symptomen können unbemerkte chronische Anpannungen stecken, wie z.B. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, chronische Bauchschmerzen, chronische Atemnot, Ängste und Sorgen und so weiter.
Auch für Menschen, die intensiv Sport betreiben, ist das Heilsame Zittern sehr hilfreich, weil sich mit TRE nach dem Training die Muskeln wieder leichter entspannen. Nach Sportverletzungen sitzt oft noch ein Schreck oder Schock in den Muskeln, was durch das Zittern gelöst werden kann, und damit die Heilung begünstigt. TRE vor einem Wettkampf fördert Gelassenheit und Konzentration.
Unfälle und Operationen können mit TRE-Behandlungen schneller verheilen (bitte nicht bei akuten Schmerzen, sondern anschließend).
Chronischer Stress und Überlastung im Alltag sind sehr dankbare Indikationen für TRE, denn durch die Übungen findet oft ein tieferes Loslassen statt, als es durch klassische Massagen möglich wäre.
Wird TRE auch bei mir funktionieren?
Immer wieder habe ich von meinen Gruppen-Teilnehmern gehört, dass sie zu Beginn Zweifel hatten, ob das Zittern bei ihnen wohl einsetzen wird.
Doch das heilsame Zittern ist ein natürlicher Selbsthilfemechanismus, der allen Säugetieren und auch uns Menschen zur Verfügung steht. Darum ist es kein „Neulernen“, sondern ein „Zurückerinnern“. Ich lade dich darum ein, es auszuprobieren und selbst die Erfahrung zu machen.
Und sollte es tatsächlich nicht auf Anhieb funktionieren, was sehr selten ist, hift gerne ein ausgebildeter TRE-Provider weiter.
Kann ich TRE alleine durchführen?
Wenn du dich dabei wohl und sicher fühlst, kannst du die Übungen gerne alleine machen. Ich empfehle allerdings, sie dir einmal von einem ausgebildeten TRE-Provider zeigen zu lassen.
Falls du Schmerzen bekommst, verändere deine Position, bis sie abgeklungen sind oder beende die Übung. Beim nächsten Mal mache die Übungen dann kürzer.
Wenn du dich emotionalem unwohl fühlst, verlangsame oder beende die Übung, bis du dich wieder wohl fühlst. Bei Bedarf, um wieder gut zu dir zu kommen, trinke z.B. ein Glas Wasser.
Wenn du mit den TRE-Übungen beginnst, empfehle ich dir eine Übungszeit von bis zu 15 Minuten 3-4 Mal wöchentlich.
Wenn du nach einigen Wochen in der
Selbstregulation sicher bist, kannst du auch länger und intensiver üben.
Selbstregulation ist die Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Empfindungen in einer Situation gut tolerieren und kontrollieren zu können. Ein Versagen der Selbstregulation ist dementsprechend, von den Gedanken, Gefühlen und Empfindungen überschwämmt oder überwältigt zu werden.
Was ist wichtig, wenn ich alleine übe?
Ziehe dir dazu bequeme Kleidung, besonders eine bequeme Hose an.
Am besten ist es, sich eine feste Tageszeit vorzunehmen und die Übungen regelmäßig durchzuführen. Das kann auch gleich morgens im Bett sein.
Sieh es es
unsportlich! Versuche einem Starksein und Durchhaltenwollen zu widerstehen und beachte deine Grenzen:
weniger ist mehr.
Überlasse die Kontrolle so gut es geht deinem Körper und beobachte ihn während des Zitterns mit einer neugierigen, wohlwollenden Haltung.
Nach einigen Wochen der kompletten Übungsabfolge kannst du wählen, ob du an der Wand lehnend und/oder im Liegen üben willst.
Wenn dein Körper mit dem Zittern vertraut ist, kannst du alle Vorübungen bis auf das Beckenanheben weglassen (wenn du am Boden liegend zitterst). Das spart Zeit und senkt dadurch deine Hürde, die Übungen regelmäßig durchzuführen.
Können beim Üben von TRE Emotionen kommen?
Wenn du über lange Zeit angespannt warst und dann loslassen kannst, kann es zu Emotionen kommen, die allermeistens als sehr wohltuend und erleichternd empfunden werden.
Sobald du dich damit nicht wohlfühst, kannst du jederzeit deine Beine ausstrecken, dich aufsetzen oder aufstehen und aufstampfen oder ein Glas Wasser trinken. Diese Maßnahmen helfen dir, die Übung zu beenden und wieder ganz zu dir zu kommen.
Wann brauche ich einen TRE-Provider?
Solange du dich sicher und wohl fühlst, kannst du immer alleine üben. Wenn du von schwereren Traumata in iher Geschichte weißt, empfehle ich dir sehr eine Begleitung von einem ausgebildeten TRE-Provider.
Sinnvoll sind 2-3 Anleitungen. Nach der ersten Anleitung beginnst du, eigenständig zuhause zu üben.
Wenn du Fragen hast, der Prozess nicht weiter geht oder dich überfordert, sind weitere Termine sinnvoll.
Was kostet eine TRE-Anleitung?
Meine Preise findest du
hier auf meiner Website.
Für wen ist TRE nicht geeignet? (Gegenanzeigen)
Folgende akute Erkrankungen schließen eine momentane Anwendung von TRE aus: Akute, schmerzhafte Verletzungen, akute Gehirnerschütterung und akuter Bandscheibenvorfall.
Bei folgenden Zuständen und Erkrankungen halten Sie bitte vorab Rücksprache mit Ihrem Arzt: Schwangerschaft, Epilepsie, Bluthochdruck, psychische und psychiatrische Erkrankungen.
Bei folgenden Erkrankungen achten Sie bitte gut auf Ihre Grenzen und passen die Übungen dementsprechend an: Rückenschmerzen, Hüft- und Knieprobleme.
Können auch Kinder TRE durchführen?
Kinder sind dem Zittern in der Regel noch näher und tun sich dementsprechend noch leichter, es wieder aufzugreifen.
Wichtig ist, die Vorübungen kindgerecht aufzubereiten, damit es ihnen nicht langweilig wird, und möglichst bald ohne Vorübungen bis auf das Beckenanheben auszukommen.
Kinder werden oft fröhlicher und freier und tun sich in der Schule leichter, wenn sie bereits jetzt das Handwerkzeug bekommen, sich von Stress und Anspannungen zu befreien.